Kryptogramm
aus dem
Enzian
von Anonyma
EINLEITUNG
Ich bin vor ca. dreieinhalbjahren nach
Berlin gekommen. Leider ist es mir in dieser Zeit nicht gelungen, mich
finanziell zu erfangen und eine Wohnung zu mieten.
Da ich mit meiner Flöte in Berlin nur sehr wenig verdienen konnte,
muszte ich immerwieder bei Männern unentgeltlich wohnen.
Ich habe Österreich von eiem Tag zum anderen verlassen. Ich bin in
Österreich viele Jahre an die Universität gegangen und hiemit
vom österreichischen staat eine Ausbildung erhalten. "leider"
wollte ich die Frächte dieser Ausbildung durch eine entsprechende
berufliche Betätigung nicht zum Tragen bringen. Ich wurde dadurch
zu einem groszen Fragezeichen der politisch-gesellschaftlichen Ordnung
in meinem Lande.
Ohne familiären Räckhalt und den Schikanen des Staates litt
vorerst meine Gesundheit an den verschiedensten Stellen. Als der Druck
zu grosz wurde fuhr ich nach Berlin.
An und fär sich wäre ich lieber in meinem Land geblieben, da
ich sehr heimatverbunden bin.
In Berlin nahm mich schlieszlich eine Verwandte auf. Viele Monate verbrachte
ich in ihrer Wohnung, ja sie teilte sogar das einzige Zimmer mit mir,
was gleichzeitig eine Hutwerkstatt war.
Da ich von Natur aus hypersensibel und psychisch anfällig bin, hinterlieszen
die Geschehnisse in Österreich eine schwere Psychose, die ich durch
städiges Schlafen, ca. drei Monate hinter mich brachte. Meine Verwandte
verliesz Berlin jedoch wieder, kam immerwieder nach Berlin zuräck,
wobei sie mich stets in diversen Krankheitszuständen wiederfand,
die eigentlich eines Krankenaufenthaltes bedurten, weöchen ich mir
aber nicht leisten konnte.
Mein Verhältnis zu Berlin
Da ich sehr wehleidig bin und bei jeglicher
Krankheit es nicht fertigbrachte weiterzuarbeiten bin ich schon aufgrunddessen
ständig auf der Strecke geblieben. Das Berliner "rate-racing"
war mir stets ein Greul, andere wiederum empfinden dies als sehr erfrischend.
Weiters bin ich auch ein sehr inkonsequenter Mensch. ich habe weiters
keine groszartigen Ziele, was man als Wille zum mittelmäszigen Leben
interpretieren könnte. Ich bewundere Menschen, die konsequent ihr
Vorhaben durchziehen. Identität und Beruf stehen bei mir beinahe
an einer Stelle, wie sie fär den auszenstehenden als unlogisch bezeichnet
werden könnten.
Da ich in Berlin ständig mit den Schikanen
der Kleinprostitution zu tun hatte, habe ich das tatsächliche Berliner
Leben nur sehr beschränkt kennengelernt.
Positiv sehe ich die Aufgeschlosssenheit fäür Neues und Akzeptanz
von Leuten, die aus der Reihe gefallen sind. (im Vergleich zu Österreich).
Ich bin eine typische Innviertlerin. Wir Innviertler wollen stets bei
der Hand genommen werden, der Berliner wärde sagen wir sind verdummt.
Unsere Dummheit rährt aus vielen Ecken. Die Landwirtschaft in dieser
Gegend wirft nicht viel ab. Der Groszteil ist extrem heimatverbunden und
Hitlers Theorien finden in dieser Gegend einen schier logischen Ursprung.
Ein Behinderter ist dem Innviertler eigentlich schon zu viel, es liegt
ihm auch nicht besonders ferne ihn in noch schlechteren Zeiten umzubringen.
, oder wie man ihn in meiner Gegend sagt : ihn heimzudrehen.
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