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Herodot IV 94
Über den Glauben der Geten an die Unsterblichkeit sei folgendes gesagt. Sie glauben nicht an ihren Tod, sondern meinen, der Tote gehe zu dem Gott Salmoxis. Manche von ihnen nennen diesen Gott auch Gebeleizis. Alle fünf Jahre schicken sie einen durchs Los Erwählten als Abgesandten zu Salmoxis und sagen ihm ihre jedesmaligen Wünsche, die er dem Gotte ausrichten soll. Die Absendung geschieht auf folgende Weise. Einige müssen drei Speere halten, andere fassen Hände und Füße des SalmoxisBoten und werfen ihn in die Luft empor, so daß er in die Speere fällt. Wird er durchbohrt und stirbt, so halten sie das für ein Zeichen, daß der Gott gnädig ist. Stirbt er nicht, so geben sie dem Boten die Schuld, schelten ihn einen Bösewicht und senden einen anderen an den Gott ab. Die Aufträge geben sie ihm, während er noch lebt. Dieser thrakische Stamm schießt auch, wenn es donnert und blitzt, mit Pfeilen nach dem Himmel und droht dem Gott. Sie meinen auch, es gäbe keinen anderen Gott als den ihrigen.
übersetzt von A. Horneffer, Kröner 1971
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