Maren Hoffmann Mietsogynie Vermieter Sibirius von Wolkenbruch, der 1154 ein »Driwantzimmer«
für 1230 Gulden vermietete, schrieb schon drei Wochen nach Abschluß
des Vertrags an seinen Mieter : »Ick gihorta dat
seggen, dat sih urhettun groß Lärm und mannig Gewusel in iuwerem
zimern, so ick vermitet hab zuo wenig gulden in vortrefflicher Lage, citynah«.
Sein Mieter, Leisewein von Armsiedel, entgegnete : »So
han ich bekampfet die ratzen und fliggen, han fliessendes gewazzer, wo
solhes nit solte sin, und solt iuch anheischig vinden, mines wonens zuo
klagen ?« Sibirius klagte daraufhin auf »min
eigen petarf«, der vom Dorfgericht zu Eschenbach jedoch abschlägig
beschieden wurde, da Sibirius noch über drei Burgen und etliche kleinere,
aber lukrative Pfründen verfügte. ————— * Lieber R., betrachte dieses Sternchen sehr genau. Noch einmal. Und nochmal. Hier siehst du es noch einmal (nein, es läuft nicht auf den Identitätsdiskurs hinaus) : *. Dieses Sternchen steht für eine relativ lange
Haßtirade gegen meinen Vermieter, auf die ich zugunsten des beigelegten
Artikels schweren Herzens verzichte, ist dieser Mann doch kaum das eine
Zeichen (*) wert — er meinte heute, vielmehr, seine Frau meinte
heute, mir einen Vortrag über Ordnung halten zu müssen —
O-Ton : »Weiß Ihre Mutter eigentlich, wie wüst es bei
Ihnen aussieht ?« Ihr Sohn (der ja hier die Fenster reparieren soll)
habe ihr davon erzählt — »Und wenn sogar Männer
es schon unordentlich finden !« Undsoweiter. Ich konterte mit einer
Erzählung vom verwüsteten Garten und ausgerissenen Blumen —
sie zieh mich daraufhin der Lüge, und ich brach die mir damit sinnlos
geworden erscheinende Diskussion ab. Ich verschone dich mit weiteren Einzelheiten.
Ich bin zu verzärtelt durch das akademische Diskussionsklima, als
daß ein Gespräch wie das heutige einfach so an mir vorbeigehen
würde; so ärgere ich mich weniger über die beschränkten
Kleingeister (nur weil´s so schön ist : noch ein Zitat von
Frau W. : »Sie sollten sich weniger um Ihr berufliches Fortkommen
kümmern und lieber mal die Küche in Ordnung halten«) als
über mich selbst, weil ich eben doch nicht so cool darüber stehen
kann, sondern mich tatsächlich aufrege. Nun aber endgültig genug
davon. *** |