Der Chefontolog berichtet in einem Brief vom 9. Februar aus statt Bremen nunmehr Berlin der Redaktion :

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     Dazu : Askona und Monte Verità ... Ganz in der Nähe, sozusagen noch am Fuße dieses Berges, — wie anders will man das auch sagen ? — befindet sich auch die kleine Urlaubssiedlung Formine, Domizil des Herrn Professor Johannes (Johannes) Beck, Sozialpädagoge an der Universität Bremen, sowie mancher seiner Freunde aus Berlin und Frankfurt. Formine ist eine Hotelanlage aus den zwanziger Jahren — ein ehemaliges Sanatorium für englische Soldaten, die aus Indien zurückkamen; erbaut von einer Dame, die in Paris einen reichen Engländer kennengelernt hatte. Da jedoch nie eine Straße nach Formine gelegt wurde, und man damals Gepäck und Gäste den Berg hinauftragen mußte — oder auch aus anderen Gründen — lief das Geschäft schlecht. Die Dame stürzte sich in die nahe Schlucht. — In den siebziger Jahren fand ein Trupp bremer-berliner Dokumentarfilmer, die in der Bergen nach Spuren der politischen Geschichte suchten, Formine — bestehend aus der Villa der Signora, dem großen, roten Palazzo und einigen kleineren, dörflichen Steinhäusern. Gemeinsam wurde die Anlage gekauft und seitdem herrscht dort wieder reger Betrieb. Auch manche der Italiener sind zurückgekommen. In der Villa finden — unter der gastfreundlichen Leitung von Johannes Beck — Studententagungen statt. Themen sind beispielsweise Europa oder Das Opfer. Manchmal steht das Thema auch noch nicht fest, wenn man losfährt. Ach ja : Anche io ...

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