Kaffee Hag :
ein Herz schlägt für die Reichskanzlei
LUDWIG ROSELIUS
DR. RER. POL. H. C.
KÖNIGL. BULGARISCHER GENERALKONSUL
BREMEN |
Bremen, den 28. Oktober 1933.
An meine Mitarbeiter !
Von jeher
habe ich für mich Gewissens-Freiheit verlangt. — Niemals im
Leben habe ich einem Druck nachgegeben, der mein Gewissen hätte belasten
können. — Ich habe es mir deshalb schon als junger Mensch zur
heiligsten Pflicht gemacht, niemals Zwang auszuüben auf das Gewissen
eines anderen. — In den Jahren der deutschen Machtfülle wurden
mir Erfolge beschieden, die manche Versuchung in sich bargen. —
Ich habe die mir verliehene Macht aber niemals zum Einbruch in das Gewissensreich
eines Dritten benutzt. — Von jeher habe ich es abgelehnt, in eine
Partei oder politische Organisation einzutreten. —
In den vergangenen 14 Jahren wurde mir manches
Angebot gemacht, als Mitglied des Reichstages oder als Minister wirksam
zu werden. — Da aber mein ganzes Gefühl, mein Streben, meine
Arbeit, dem ganzen deutschen Volke gehört, so weit es wirklich deutsch
denkt und fühlt, so bin ich stets für mich allein geblieben.
— Niemals habe ich einem Arbeiter oder einem Angestellten, ja, nicht
einmal meinen Familienmitgliedern, hereingeredet in die politische oder
religiöse Überzeugung. —
Wenn ich jetzt zum ersten Male aus meiner
Reserve heraustrete und Sie bitte, im gleichen Geiste wie ich an die Wahlurne
zu treten, so hat das einen einzigen tiefen Grund. — Uns Deutschen
ist durch den Volkskanzler Adolf Hitler zum ersten Male seit der Existenz
unseres Reiches Gelegenheit gegeben worden, im Geiste und in der Tat ganz
einig zu sein, und zwar soll dieses eine Einigkeit werden, die Dauer hat,
und nicht nur ein kurzer Rausch ist, wie wir ihn 1914 erlebt haben. —
Von dieser Einigkeit Deutschlands hängt unser aller Schicksal ab.
—
Ich übersende Ihnen anbei den Wortlaut
einer Rede, die ich am 24. September 1933 gehalten habe. — Aus dieser
Rede geht zwingend hervor, daß jede Uneinigkeit nicht nur eine Zerstörung
Deutschlands nach sich führen muß, sondern daß auch unser
aller Leben in größter Gefahr schwebt. — Gelingt es unseren
vielen Feinden, wieder Trennungsschranken im deutschen Volke zu errichten,
so ist das gleichbedeutend mit unserer Sklaverei. — Ein einiges
Volk aber, das restlos entschlossen ist, hinter seinem Führer zu
stehen, kann durch nichts, aber durch garnichts, vernichtet werden. —
Es gilt jetzt, unseren Feinden zu zeigen,
daß wir restlos einig sind. — Ich bitte deshalb mit aller
Kraft meines Herzens auch diejenigen, die sich mit dem nationalsozialistischen
Gedanken noch nicht vertraut gemacht haben, alle Bedenken fallen zu lassen
und sich in dieser Stunde höchster Not unseres Vaterlandes voll und
ganz hinter den Führer Adolf Hitler zu stellen, damit das Ausland
sieht, daß das einige Deutschland wieder ein Machtfaktor geworden
ist, der niemals wieder überrannt werden kann. —
Nur wenn eine solche Kundgebung 100%ig für
unseren Führer Adolf Hitler ausfällt, zwingen wir unsere früheren
Feinde, ihre ganze Politik uns gegenüber auf eine neue Grundlage
zu stellen. — Es handelt sich bei dieser Wahl um die Frage : Wollen
wir den bisherigen Zustand des Elends, des Getretenseins, der Ausbeutung
weiter erdulden, oder wollen wir die Welt zwingen, uns als vollberechtigt
anzuerkennen ? — Tun wir das Letztere, dann kommt nicht nur unsere
Wirtschaft, sondern allmählich die der ganzen Welt wieder in Ordnung.
—
Wer sich in dieser großen und ich
möchte sagen — heiligen Frage, nicht hinter den Führer
stellt, sondern versucht, aus irgendwelchen Rücksichten — mögen
sie ihm selbst noch so bedeutend erscheinen, seine Sondermeinung zur Geltung
bringen zu müssen [!], der hat die Stunde der gewaltigsten deutschen
Geisteserhebung verkannt. — Ich kann ihn jedenfalls als Deutschen
nicht mehr anerkennen. — Das gilt auch für diejenigen, die
nicht an die Wahlurne gehen.
Wird eine solche Äußerung von
mir von Ihnen als Gewissenszwang ausgelegt, so kann ich nur sagen, daß
ich mich dadurch nicht belastet fühlen würde. Das Gewissen des
ganzen deutschen Volkes steht auch über dem eigenen Gewissen. —
Heil Hitler
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