***
Menschliches Elende
WAs sind wir Menschen doch ? ein Wohnhauß grimmer
Schmertzen
Ein Ball des falschen Glücks
/ ein Irrlicht diser Zeit.
Ein Schauplatz herber Angst
/ besetzt mit scharffem Leid /
Ein bald verschmeltzter Schnee und abgebrante Kertzen.
Diß Leben fleucht davon wie ein Geschwätz und Schertzen.
Die vor uns abgelegt des schwachen
Leibes Kleid
Vnd in das Todten-Buch der grossen
Sterblikeit
Längst eingeschriben sind / sind uns aus Sinn und Hertzen.
Gleich wie ein eitel Traum leicht
aus der Acht hinfällt /
Vnd wie ein Strom verscheust
/ den keine Macht auffhält :
So muß auch unser Nahm / Lob / Ehr und Ruhm verschwinden /
Was itzund Athem holt / muß
mit der Lufft entflihn /
Was nach uns kommen wird / wird
uns ins Grab nachzihn.
Was sag ich ? wir vergehn wie Rauch von starcken Winden.
***