Marquis d´Argens Freyberg, 7.2.1760 Was ! Marquis,
immer Wunder, Daß ist es, was Ich nur zu sehr
befürchte, wegen aller Gerüchte, die man aussstreut; Beides ist mir passiert, ich habe leider mein Geschlecht und mich selbst überlebt, das ist es, was meinen Kummer und meine Traurigkeit verursacht. Es ist unmöglich, aus dem Vergangenen auf die Zukunft zu schließen. Unsere Feinde wollen nur Händel, wir müssen uns auf den 5. Feldzug vorbereiten, und es ist einem Mann, der so hart vom Schicksal verfolgt wurde wie ich, erlaubt, das Schicksal zu fürchten. Das ist die Lage eines Mannes, der angesichts eines Puffs zittert, in welchem er sich letzthin einen Tripper geholt hat. Der Vergleich ist nicht vornehm, aber er verdeutlicht, was ich sagen will, und das genügt mir. Wirklich, mein lieber Marquis, man sollte nicht aus der Vergangenheit über die Zukunft orakeln. Man kann bei einer Gelegenheit sehr viel Glück, bei einer anderen sehr viel Pech gehabt haben. Die Ereignisse folgen aufeinander, aber sie ähneln sich nicht. Und wenn ich gewisse Vorbereitungen auf der Seite des Feindes sehe und meine Stellung und Kampfstärke mit der der Feinde, die ich besiegen muß, vergleiche, bleibe ich kaum seelenruhig. An meiner Ode merkt man es. Sie können wohl glauben, daß mein Verstand weder frei noch ruhig genug ist, um sie anständig zu verbessern. Ich würde Ihren Landsmann angesichts Ihrer Empfehlung nehmen, aber ich verspreche mir davon nichts Gutes, da er nirgends angenommen wurde. Gegenwärtig, da Frankreich Krieg hat, hätte er dort Kriegsdienst finden können, und, wenn er zu mir kommt, ist das nicht aus Begeisterung. Leben Sie wohl, lieber Marquis, schreiben Sie mir oft und seien Sie meiner alten Freundschaft gewiß, die ich Ihnen erhalten werde, solange ich lebe. *** |